Die Frau in der Kath. Kirche – Person oder Accessoire ?

Die Gläubigen können in der Kathedrale schon Gemeinschaft erleben.(Originale runde Aufstellung der Bänke um den Altar vorausgesetzt.) Nicht nötig ist es, durch Radikalumbau alles zu nivellieren, weil Höhendifferenzen des Fußbodens nicht Unterschiede kennzeichnen.

Statt zum Presslufthammer zu greifen, sollte sich im Schriftverkehr um Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau bemüht werden.


Zur gegenwärtigen Gleichberechtigung im Erzbistum Berlin

Seinen aktuellen Ostergruß richtete der Familienbischof der Dt. Bischofskonferenz an die Haushaltungsvorstände katholischer Familien seiner Diözese. In den Fällen, in denen sich der Ehemann (lt. Steuermeldung) nicht zum katholischen Glauben bekennt, wurde ausnahmsweise die Frau angeschrieben, sofern sie katholisch ist.

Wären gleichgeschlechtliche Lebensgemeinschaften von der Kath. Kirche voll anerkannt, stellte sich die Frage, welcher der Partner als Haushaltungsvorstand gilt, wenn nur der Herr des Hauses vom Bischof mit einem Brief bedacht wird. Doch diese Frage ergab sich beim Osterbrief des Jahres 2016 im Erzbistum Berlin nicht.


Freude über den Ostergruß – eine imaginäre Szene

„Mutti, Mutti, der Briefträger hat uns einen Brief von unserem Erzbischof gebracht.“ freut sich der zwölfjährige Peter ganz aufgeregt. „Darf ich das schöne bunte Wappen sehen?“

„Nicht so ungeduldig!“ ruft die Mutter aus der Küche kommend. „Wir müssen erst auf Vati warten.“ Sie legt die Schürze ab und streicht Peter liebevoll über das Haar. „Schau doch, auf dem Briefumschlag steht deutlich der Name Deines Vaters.“ Dann beruhigt sie das Kind in mütterlichen Zuwendung: „Aber Vati wird den Brief bestimmt auch Dir und mir zeigen, nachdem er ihn gelesen hat. Sei unbesorgt!“ Auf dem Weg zur Küche sagt sie noch: „Du kannst bis dahin ja spielen, wenn Du mit den Hausaufgaben fertig bist.“ Dann wendet sie sich wieder ihren häuslichen Pflichten zu, damit das Essen fertig ist, wenn das Familienoberhaupt nach der Arbeit zur wohlverdienten Ruh’ in sein Heim zurückkehrt.

„Sicher wird er sich freuen, dass der Erzbischof ihm geschrieben hat,“ denkt sie beim Umrühren in Vorfreude auf die Ankunft Ihres Gatten.



Der Pressesprecher des Erzbistums entschuldigte sich im "Tag des Herrn"

Es gab "skeptische Nachfragen und Kritik", wird in der Kirchenzeitung "Tag des Herrn" berichtet:

"So fragte eine Anzahl Frauen, warum der Brief nur an Ihre Ehemänner geschickt worden sei,

aber nicht an sie. "Das liegt daran, dass der Haushaltungsvorstand – also der älteste Katholik im Haushalt – angeschrieben wurde" erklärt Förner. Dies sei in anderen Fällen auch die Frau gewesen. "Wir entschuldigen uns dafür", so Förner weiter. Man bemühte sich für die Zukunft um eine bessere Variante."

Kosten des Briefversands:

[…] "durch günstige Versandkosten habe das inklusive der Beilage nur die Summe von 130 000 Euro gekostet – Druck inbegriffen." 


Das Geld für den nicht optimal vorbereiteten Brief hätte mehr als zweimal dafür ausgereicht, die seit Kardinal Woelkis Amtsantritt ausstehende Reinigung der Kathedrale vorzunehmen, damit sich die Bischofskirche im bestmöglichen Licht zeigt (Fenster, Kuppel, Wände).

Bei der Klärung der Fragen korrekten Briefversands könnten weit komplexere Herausforderungen hinderlich sein. Der bislang noch forcierte Umbauplan der Kathedrale, vor dem die meisten Fachleute warnen, würde viele Probleme und Risiken zur Folge haben.