Assistiert von der katholischen Kulturstaatsministerin Monika Grütters will das Erzbistum Berlin gesetzlich geschütztes Kulturerbe zerstören.
Die noch in Bonn residierende Deutsche Bischofskonferenz sucht zur Selbstdarstellung und politischen Lobbyarbeit in der Bundeshauptstadt eine Immobilie in Reichweite des Regierungsviertels. Dafür soll die Kathedrale der Berliner Katholiken (am Boulevard „Unter den Linden“ gelegen) zu einem möglichst konfessionsfreien Versammlungsort umgebaut werden. Durch Verbannung des sichtbar Religiösen in eine Seitenkapelle entstünde ein Veranstaltungsaal, in dem Politiker und Wirtschaftsvertreter aller Glaubensbekenntnisse und auch Atheisten sich heimisch fühlen, um mit Verantwortlichen der Katholischen Kirche zu Übereinkünften zu kommen.
Mit der Innengestaltung der St. Hedwigs-Kathedrale steht nicht zuletzt ein herausragendes Beispiel gesamtdeutschen Wiederaufbaus als Symbol deutscher Einheit unter Denkmalschutz. Ein Umbau würde nach Feststellung des politisch verantwortlichen Berliner Senats die „Teilzerstörung des Denkmals“ bedeuten.
Zur Durchsetzung der Zerstörung von Kulturerbe, dass ideelles Eigentum der gesamten Gesellschaft ist, schieben Kirchenverantwortliche auf gesetzwidrige Art liturgische Gründe vor, die in Wahrheit jedoch nicht vorliegen. So will die Leitung des Erzbistums Berlin Bedingungen, die eigentlich Religionsausübung schützen sollen, durch schamlose Täuschung für größere politische Einflussnahme ausnutzen.
Wie steht es um Arbeitsauffassung und Neutralitätsgebot bei Kulturstaatsministerin Grütters, die gleichzeitig Vorsitzende der Berliner CDU ist? Mit einem Kulturgutschutzgesetz sollen fremde Kulturen bewahrt und Kunsthandel reglementiert werden. Doch Kulturerbe in der deutschen Hauptstadt empfiehlt sie mit einer Kniebeuge vor ihren geistlichen Autoritäten zum Abriss. Der katholische Erzbischof Koch hat die Unterstützung der katholischen Kulturstaatsministerin Grütters, das Kulturdenkmal in der St. Hedwigs-Kathedrale zu zerstören.