ICOMOS weist auf Gefährdung des Kulturerbes hin

Beiträge zur Buchpräsentation und Pressekonferenz am 13.04.2017


Post-war Interior of St Hedwig's Cathedral in Berlin at Risk of Being Irretrievably Lost

Beitrag zur St. Hedwigs-Kathedrale

von Dr. phil. Sabine Schulte

Bei der jährlichen Pressekonferenz des Dt. Nationalkomitees von ICOMOS wurde die Neuerscheinung vorgestellt "Heritage at Risk – World Report 2014-2015 on Monuments and Sites in Danger". 

In dem Report warnt ICOMOS, der Internationale Rat für Denkmalpflege, dass nicht nur in Krisengebieten wie Syrien, Irak, Mali, sondern  auch in Berlin Verlusten an Kulturerbe drohen.



Kulturfrevel in der deutschen Hauptstadt.

Die Zerstörung des Inneren der Kathedrale wird vom Erzbistum Berlin mit Unterstützung der Kulturstaatsministerin Grütters (CDU) geplant.

„Naher Osten“ oder „Wilder Westen“

Ein Kommentar zum Kulturfrevel des Erzbistums Berlin ergänzt die Warnung der europäischen Kulturschutzinstitution ICOMOS vor dem unwiederbringlichen Verlust bedeutenden Kulturerbes in der Hauptstadt Deutschlands. 



"globale, nationale sowie örtliche Probleme"

Berichte über Denkmalpflege und -erhaltung. 

Anlass waren zwei kürzlich erschienene ICOMOS- Publikationen, die Denkmalgefährdungen unterschiedlicher Art in den Blick nehmen.

Internationaler Denkmalrat warnt

„ICOMOS sprach auch zwei problematische Situationen in Berlin an, die in der Publikation behandelt werden (…)  Der andere Fall betrifft die vom Erzbistum Berlin beschlossene Umgestaltung der Hedwigskathedrale, die den Totalverlust der Nachkriegsausstattung von Hans Schwippert zur Folge hätte.“



A. M. Molter kritisiert Vorgehen des Erzbistums:

„Den Verantwortlichen fehlt offenbar jedes Gespür dafür, dass es sich bei dem von dem Düsseldorfer Architekten Hans Schwippert geschaffenen Innenraum, zwei Jahre nach dem Berliner Mauerbau unter der Ägide des 1967 in den Kardinalsstand erhobenen Berliner Bischofs Alfred Bengsch vollendet, um ein herausragendes Denkmal deutscher Einheit handelt.“

St. Hedwigs-Kathedrale

Innenraum sanieren statt zerstören!

„Vor dem Hintergrund, dass Denkmale von weltweiter Bedeutung durch bewaffnete Konflikte – wie in Syrien – oder durch Naturkatastrophen – wie in Nepal – zerstört werden, wirkt es um so befremdlicher, dass der denkmalgeschützte Innenraum der katholischen Berliner Bischofskirche durch den Eigentümer selbst zerstört werden soll.“