Der Altarblock (Stipes) erhebt sich aus der Sockelkirche bis zur oberen Hauptkirche. Im unteren Kirchenraum "kragt aus dem Sockel des Altares eine zweite Mensa vor. Darauf ist ein Tabernakel für das Sanctissimum aufgestellt, während der Altartisch der Oberkirche vonn einem goldschimmernden Kreuz ausgezeichnet wird. (…) Insgesamt bewirkt die Verbindung der beiden gleichsam von einem Block getragenen Altäre eine wirkungsvolle sakramentale Identifikation von Ober- und Unterkirche, umschlossen und symbolhaft überwölbt von der mächtigen Kuppel." (Victor. H. Elbern)
Sowohl der Tabernakel als auch das Altarkreuz wurden von der Werkstätte Schwerdt-Förster geschaffen, die gemeinschaftlich von Fritz Schwerdt und Hubertus Förster geführt wurde. Die sakralen Objekte sind im Jahre 1963 in enger Zusammenarbeit entworfen und gefertigt worden. Ursprünglich beschränkte sich die Ausgestaltung des Altares auf die beiden geometrisch klaren Grundformen. Vor dunklem Kapfenberger Marmor traten die vergoldeten Werke in formalen Dialog. Die vermittelnde Skulptur des Hl. Petrus, ein Geschenk von Papst Johannes Paul II. im Jahre 1980, wurde nachträglich eingefügt.
Rückschauend äußerte sich Hubertus Förster, der zusammen mit Fritz Schwerdt als Goldschmied zur Gestaltung des Innenraums der Kathedrale beitrug, zur Zusammenarbeit mit Prof. Hans Schwippert und gibt mit Details Einblick in die Prinzipien des Wiederaufbaus der Kathedrale.
"So tritt der Altar, in der Ordnung des Innenraumes der St.-Hedwigskirche, wirklich in das Zentrum der gottesdienstlichen Vollzüge. Seine Stellung erlaubt nur die Zelebration "versus populum", d. h. in Richtung der Gemeinde. Die freie Stellung des Altars über der Öffnung der Unterkirche läßt ihn als zentralen, bühnenartig erhöhen Ort im heiligen Drama der Liturgie hervortreten." (Victor. H. Elbern)
"Der Altar bleibt frei von Kerzenleuchtern, er wird vielmehr flankiert von je drei Standleuchtern, die aus Metall bestehen und mit Kristallglas verkleidet sind. Hingegen wird er vor allem ausgezeichnet durch ein Altarkreuz, aus feuervergoldetem Kupfer über hölzernem Kern gearbeitet, das von den Aachener Goldschmieden Fritz Schwert und Hubertus Förster für die Neuweihe der Kathedrale geschaffen worden ist."
"Das Kreuz hat gleicharmige, sogenannte griechische Form und misst 42 x42 cm. Die Flächen der Arme sind besetzt mit sternartig gesprengten Buckeln, unter denen rückseitig Akzente in rotem Email sichtbar werden. An der Vorderseite sieht man darunter den hölzernen Kern. Dort nimmt die Plastizität der Buckel gegen die Mitte ab und gibt Raum für einen elfenbeinernen Kruzifixus. Die frontale Stellung und die strenge Linienführung des Corpus aus wertvollem Material, zusammen mit den ausgewogenen Maßen der belebten Kreuzform, verleihen dem Altarkreuz den Charakter der Kostbarkeit. Offensichtlich berufen sich die Künstler, die es geschaffen haben, in Material, Gestalt und Ikonographie auf eine ehrwürdige, von tiefem Sinn geheiligte Tradition in der christlichen Kunst. Das goldene, mit strahlenden Auflagen besetzte Kreuz, die "Crux Lemmata", bildet seit frühchristlicher Zeit den Mittelpunkt von Apsis und Altarraum." (Victor. H. Elbern)
Die Wiedergabe vorhandener Abbildungen der kunstvoll gestalteten Innenseite des Tabernakels ist hier aus rechtlichen Gründen nicht möglich.