Ablehnende Antwort von Dompropst Przytarski

Schreiben vom 07.11.2017 ist nur Eingangsbestätigung mit Versagung jeglicher Informationen, um die Gläubige der Domgemeinde baten.

Abschrift des Briefes, dessen Inhalt als Faksimile abgebildet ist:

Sehr geehrter Herr Kohl,

 

vielen Dank für Ihr Schreiben vom 27.10.2017, das mich vorab per E-Mail erreichte. Sie bitten darin um konkrete Antworten auf bauliche Fragen. Sobald Entscheidungen vorliegen, wollen und werden wir diese der Öffentlichkeit mitteilen. Bitte haben Sie Verständnis, dass mir vorher jedoch keine Auskünfte möglich sind.

 

Mit freundlichen Grüßen

Prälat Tobias Przytarski

Dompropst


Schreiben an den bauverantwortlichen Dompropst

Beantwortung von Fragen und Offenlegung von Plänen gefordert

Mit einem Schreiben vom 27.10.2017 haben die "Freunde der St. Hedwigs-Kathedrale" den Beauftragten des Erzbistums Berlin für Baumaßnahmen an der St. Hedwigs-Kathedrale um die seit langem erwartete Beantwortung von baubezogenen Fragen ersucht.(Die Fragen waren bereits im im Januar und Februar 2015 eingereicht worden!) Außerdem wird um die Offenlegung der konkreten Zeichnungen gebeten, auf deren Grundlage das Erzbistum Berlin  bereits "behördliche Genehmigungen" einzuholen versucht. Die von Bauabsichten an der Berliner Bischofskirche betroffenen Gemeindemitglieder erwarten Transparenz und Teilhabe. 

Download
Schreiben an den Beauftragten des Erzbistums Berlin für Baumaßnahmen an der St. Hedwigs-Kathedrale, Dompropst Przytarski vom 27.10.2017
2017-10-27_B_Dompropst Przytarski.pdf
Adobe Acrobat Dokument 751.6 KB

Text des Schreibens an Dompropst Przytarski vom 17.10.2017

Ausstehende Antworten auf Fragen

an den Beauftragten des Erzbistums Berlin für Baumaßnahmen an St. Hedwig

 

Sehr geehrter Herr Dompropst Przytarski,

aus Ihrem jüngsten Interview in der Kirchenzeitung „Tag des Herrn“ erfuhr die Öffentlichkeit, dass Sie nach einem Dreivierteljahr im verantwortungsvollen neuen Amt „ganz gut angekommen“ sind. In Ihrer Verantwortung für Bauvorhaben an der Kathedrale teilten Sie mit: „Wir sind jetzt in einer Phase, in der es um behördliche Genehmigungen geht.“ Bei noch ausstehenden Entscheidungen, erwähnten Sie lediglich Details : „Altarstufe oder nicht? Stühle oder Bänke?“. Die informierte Öffentlichkeit muss daraus schließen, dass bautechnische Planungsunterlagen mit hohem Durcharbeitungsgrad vorliegen (entspr. Phase IV HOAI – Genehmigungsplanung), die Anträgen auf „behördliche Genehmigungen“ zugrunde zu legen sind.

Seit Bekanntwerden der unerwarteten und fragwürdigen Umbaubestrebungen der Leitung des Erzbistums Berlin (als der Realisierungswettbewerb zur Umgestaltung bereits begonnen hatte_01.11.2013), haben viele davon Betroffene (Nutzer der Kathedrale), die „Freunde der St. Hedwigs-Kathedrale“ um fachliche Erläuterung der vom Erzbistum Berlin offengelegten Planungsabsichten gebeten.

Ihr Vorgänger Dompropst Rother hatte zu Weihnachten 2014 auf einem in der Kathedrale platzierten Rollup Display Thesen aufgestellt, die fachlich nicht belegt waren und sich z. T. inzwischen als falsch erwiesen haben ( z. B. „Es sind 550 festverankerte Stühle geplant.“ oder „Die jetzige Orgel bleibt erhalten.“ _s. Quelle 1). Er forderte zu Fragen auf und wollte auf diese eingehen: „Wir wollen mit Ihnen im Gespräch bleiben und gehen auf Ihre Fragen, Anregungen und Kritik ein. Das Projekt leitet Ronald Rother.“ (_s. ebenso Quelle 1)

Seiner Aufforderung folgten wir Anfang 2015 hoffnungsvoll mit konstruktiven Fragen an der „Projektleiter“, wie Prälat Rother seine Verantwortung als Dompropst selbst beschrieb.

Diese Auskunftsersuchen, auf die wir bisher noch keine sachbezogenen Antworten erhielten, sind Ihnen sicher bei der Amtsübergabe von Prälat Rother anvertraut worden. 

 

Da uns Ihr Vorgänger im Amt keine sachbezogenen Antworten zukommen ließ, wurden aus den veröffentlichen Informationen die baufachlichen Schlussfolgerungen gezogen und in einem Resümee zusammengefasst, das im Internet zugänglich ist. (Dort stehen auch die zugrundeliegenden Fragen an den Verantwortlichen zum Download bereit. -> LINK)

Viele der am 12. 02. 2015 dargelegten Schlussfolgerungen, die den öffentlichen Angaben des Erzbistums Berlin widersprachen, haben sich inzwischen als richtig erwiesen und werden auch vom Erzbistum Berlin eingeräumt (Kostenschätzung, Platzkapazität, Sichteinschränkung, beabsichtigter Abriss wertvoller intakter Bauteile etc. _s. Quelle 2)

 

 

Viele der am 12. 02. 2015 dargelegten Schlussfolgerungen, die den öffentlichen Angaben des Erzbistums Berlin widersprachen, haben sich inzwischen als richtig erwiesen und werden auch vom Erzbistum Berlin eingeräumt (Kostenschätzung, Platzkapazität, Sichteinschränkung, beabsichtigter Abriss wertvoller intakter Bauteile etc. _s. Quelle 2)

Ihre in der Kirchenzeitung am 12.10.2017 veröffentlichten Aussagen nehmen wir zum Anlass, Sie als nunmehrigen Verantwortlichen erneut um sachbezogene Antworten auf unsere Fragen zu bitten, die im Verantwortungsbereich des Dompropstes möglicherweise 2015 oder 2016 noch nicht gegeben werden konnten. Die konkreten Aussagen zu den baulichen Fragen und qualifizierte Bauzeichnungen zu den vom Erzbistum Berlin vorangetriebenen Umbauerwägungen der Kathedrale werden von vielen Gemeindemitgliedern, die der Zusicherung von Transparenz und Teilhabe durch die Bistumsleitung vertrauen, dringend erwartet.

Für die Vorbereitung von Informationsabenden, die von engagierten Gemeindemitgliedern für interessierte Gemeindemitglieder durchgeführt werden, wären wir Ihnen dankbar, Bauzeichnungen (Grundrisse, Schnitte, Details einschl. der vorgesehenen unterirdischen Tiefsakristei und konkrete Antworten auf die noch offenen Fragen bis zum 13. November 2017 von Ihnen zu erhalten. So würde der Durcharbeitungsstand der Planungen an der Berliner Bischofskirche, den Sie in Ihrem Interview der Öffentlichkeit signalisierten, den Mitgliedern der katholischen Gemeinden des Erzbistums Berlins nicht länger verborgen bleiben und könnte beim nächsten gemeindlichen Informationsabend (23.11.2017) sowie bei den Diskussionen der Betroffenen berücksichtigt werden.

Der Übermittlung der erbetenen Unterlagen durch Sie oder im Auftrag des verantwortlichen Erzbistums Berlin handelnder Fachleute sehen wir mit Interesse entgegen.

Mit freundlichen Grüßen

Werner J. Kohl
Sprecher der Initiative „Freunde der St. Hedwigs-Kathedrale“

https://www.freunde-hedwigskathedrale.de

E-Mail: bewahren@online.de

 

Quellenhinweise

Zum Nachweis der verwendeten Zitate und als Quellenhinweise werden die Dokumente vollständig und authentisch wiedergeben – Sachstand 2015. Heute ergäben sich zusätzliche Fragen.