Pünktlich vor der Herbst-Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz vom 19. bis 22.09.2016
„Es ist hässlich für die Kirche, wenn Hirten Fürsten werden."
„Die Welt braucht keine manipulativen Hirten“
„hoch bezahlter Katholizismus", „ungeistliche Bürokratie", „Gewerkschaftsmentalität"
„Getroffene Hunde bellen" (zur Reaktion aus Deutschland auf die Kritik)
Quellennachweis auf Berichte von Radio Vatikan und andere Beiträge in öffentlichen Medien sowie Erläuterungen finden sich unten
Wie passt dazu der unnötige und teure Umbau der St. Hedwigs-Kathedrale?
23.06.2016
Die Würdigung des Seligen Bernhard Lichtenberg sollte nicht durch einen radikalen Umbau der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale reduziert werden.
30.08.2016
Hinweis auf die Vorgänge beim Umgang mit der Berliner St. Hedwigs-Kathedrale, die gegen Sparsamkeit, Werterhaltung, Tradition und brüderliches Miteinander gerichtet sind.
"Es ist hässlich für die Kirche, wenn Hirten Fürsten werden."
14.09.2016
Ansprache des Papstes bei der Generalaudienz
Bericht von Radio Vatikan:
"Er [Jesus] war ein Hirte mitten unter den Menschen, bei den Armen – mit ihnen arbeitete er jeden Tag zusammen. Jesus war kein Fürst! Es ist hässlich für die Kirche, wenn die Hirten Fürsten werden, fern von den Menschen, fern von den Ärmsten: Das ist nicht der Geist Jesu!"
"Der Mensch kann ein Eigentor schießen."
15.09.2016
Ansprache des Papstes bei einer Audienz
Bericht von Radio Vatikan:
Hinweis auf ein Eigentor (nicht vom Papst):
„Um es in der Fußballer-Sprache zu sagen: Der Mensch hat die Fähigkeit zum Eigentor! Und das passiert, wenn wir unsere Würde verhandeln, wenn wir Götzenanbetung betreiben, wenn wir die Götzen in unser Herz einlassen. (…) Alle Götzenbilder haben etwas Goldenes, nicht wahr? Das lässt uns an die Attraktion der Reichtümer denken – an die Tatsache, dass der Mensch seine Würde einbüßt, wenn in seinem Herzen die Reichtümer an die Stelle Gottes treten.“
„Die Welt braucht keine manipulativen Hirten“
16.09.2016
Ansprache des Papstes an neue Bischöfe
Bericht von Radio Vatikan:
Die Welt braucht keine modischen Bischöfe. Papst Franziskus sagte: „Die Menschen spüren es und entfernen sich, wenn sie Narzissten, Manipulatoren, Verteidiger der eigenen Sache, den Rufern nach falschen Kreuzzügen begegnen.“
"hoch bezahlter Katholizismus", "ungeistliche Bürokratie", "Gewerkschaftsmentalität"
09.09.2016
Im jetzt erschienenen Interviewbuch "Letzte Gespräche" richtet der emeritierte Papst und langjährige deutsche Theologieprofessor seinen analytischen Blick auf die Entwicklungen in der Katholische Kirche Deutschlands.
Die Veröffentlichung erfolgt mit ausdrücklicher Zustimmung von Papst Franziskus. Details sind dem Bericht von Radio Vatikan zu entnehmen:
"In Deutschland haben wir diesen etablierten und hochbezahlten Katholizismus, vielfach mit angestellten Katholiken, die dann der Kirche in einer Gewerkschaftsmentalität gegenübertreten."
In der Krise sieht Benedikt auch die deutsche Universitätstheologie, die neue Köpfe und eine "neue Intensität des Glaubens" brauche.
Der emeritierte deutsche Papst hat Bedenken gegen das System der Kirchensteuern in Deutschland: “Die automatische Exkommunikation derer, die sie nicht zahlen, ist meiner Meinung nach nicht haltbar.”
2013 hatte Kardinal Marx Benedikts Amtsführung als "Hofstaat-Gehabe" kritisiert und bemerkt: "Der Nachfolger Petri kann kein Monarch sein."
(s. Beiträge in WAZ und Mittelbayerische) Nun fällt die unangemessene Kritik auf Marx zurück: "Was den Kardinal zu seiner Bemerkung veranlasste, weiß ich nicht."
13.09.2016
Bei der Präsentation des am 09.09.2016 erschienenen Buches konnten der Papstsekretär Erzbischof Gänswein sowie der Autor und Biograf Benedikts, Peter Seewald, bereits auf die aufgeregten Reaktionen von deutschen Funktionären und Vertretern der Kath. Kirche eingehen.
Der ZdK-Präsident Thomas Sternberg wies die Kritik von Benedikt empört zurück, er könne sie “in dieser Pauschalität nicht verstehen”. Sternberg verteidigte das deutsche Geldeinnahmesystem über Kirchensteuern: “Es gehört zur Mitgliedschaft der Kirche, dass man auch diese Zahlung der Beiträge leistet.” Die Dt. Bischofskonferenz wollte sich auf Anfrage der DPA nicht äußern. Der Münchner Jesuit Andreas Batlogg möchte Benedikt gar den Mund verbieten: "Natürlich darf er seine Meinungen haben, aber die gehören aus meiner Sicht nicht in die Öffentlichkeit."
Auch die dt. Kirchenzeitung "Tag des Herrn" reiht sich ein und fahndet im Artikel nach einem Makel in den Worten Benedikts.
Will das finanzschwache Erzbistum mit dem teuren Kathedralumbau auch den Sonderkurs der präpotenten reichen deutschen Bistümer einschlagen. Soll in der ostdeutschen Diaspora im Stile Potemkins in Berlin eine repräsentative Kulisse errichtet werden, die florierenden Katholizismus vorgaukelt? Absehbare Spaltung der Gemeinden würde dadurch von den Verantwortlichen in Kauf genommen werden.
Wie wäre es stattdessen mit der Nachfolge Jesu im Sinne der von Papst Franziskus geführten römisch-katholischen Kirche - in Bescheidenheit mit Barmherzigkeit?