Erzbischof Koch will die Kathedrale politisch nutzen

Liturgische Vorwände dienen zur Durchsetzung der Denkmalzerstörung


Die Beziehungen zwischen Klerus und Politik führten zur Bereitstellung von 12 Mio. Euro aus allgemeinen Steuermitteln für die Umbaupläne. Nur 10 Tage nach Verkündung der Absicht zum Umbau genehmigte der Bundestag ohne genaue Prüfung die Freigabe der Millionen für die Kirche. Gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) hat der Erzbischof nun die Katze aus dem Sack gelassen: „Wir suchen mit der St. Hedwigs-Kathedrale eine stärkere Präsenz in der Stadt".

Seit 3 Jahren wurde aber erzählt, es ginge um "neue gottesdienstliche Anforderungen". Dass es diese nicht gibt, weiß natürlich jeder Theologe.

Warum stellte Erzbischof Koch die falschen Aussagen seines Vorgängers Woelki nie richtig. Der meinte den Altar auf kürzestem Weg umrunden zu müssen und störte sich wegen seiner Höhenangst an der Confessio zum Grab des Seligen Dompropst Bernhard Lichtenberg.

Dürften Gläubige und Öffentlichkeit nicht die Wahrheit vom derzeitigen Erzbischof erwarten?

Stattdessen schwärmt der Empfänger enormer Geldbeträge über politischen Lobbyismus:

„Ich erlebe, wie ich als Berliner Bischof auch Ansprechpartner bin - etwa für Bundespolitiker, Diplomaten, Wirtschaftsvertreter.”


Aussagen Dr. Kochs im Wortlaut

Die dpa-Meldung im Spiegel der Presse

Wie der Berliner Erzbischof durch den Umbau (und die damit verbundene Denkmalzerstörung) die Kathedrale als Objekt der Präsenz der Katholischen Kirche in der Hauptstadt zu etablieren gedenkt und sich dadurch größeren politischen Einfluss auf die Bundespolitik erhofft, ist in Berichten der Berliner Zeitung, Der Berliner Morgenpost und der B.Z. im originalen Wortlaut nachzulesen.

Kritik an den Aussagen Dr. Kochs

Leserbriefe an die Berliner Zeitung

Kritik von Prof. Dr. Hans Joachim Meyer,

dem langjährigen Präsidenten des Zentralkomitees der deutschen Katholiken:

Kritik von Prof. Dr. Adrian von Buttlar,

dem langjährigen Vorsitzenden des Berliner Denkmalrates:



„Möglichkeiten“ nennt Dr. Koch nun „Erfordernissen“

Wie der Berliner Erzbischof den Regierenden Bürgermeister täuschen will

Wortlaut des Artikels _„Tag des Herrn" 18.12.2016:

 

 

Zur erneuten Wahl zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gratulierte Erzbischof Heiner Koch Michael Müller:

„Für die vor Ihnen liegende Amtszeit wünsche ich Ihnen viel Kraft und Elan, Gesundheit und persönliches Wohlergehen und Gottes Segen. Unserer weiteren gedeilichen und vertrauensvollen Zusammenarbeit sehe ich mit Freude entgegen. 

Gemeinsam mit dem Erzbistum Berlin hoffe ich, dass wir mit de{m} vorgesehenen Umgestaltung unserer St. Hedwigs-Kathedrale, in dessen Vordergrund die Anpassung an die liturgischen Erfordernisse und die Praktikabilität des Kirchenbaus stehen, auch einen sichtbaren Beitrag zu einem sich verändernden Berlin leisten können. Dabei zähle ich fest auf Ihre freundliche Unterstützung und Hilfe.

(Die entscheidenden Worte des Zitats von Erzbischof Koch sind hier zur Verdeutlichung hervorgehoben.

 

Es ist unangenehm zu lesen, wie durch derartige Anbiederung politisch Verantwortliche zur Finanzierung der Denkmalzerstörung verführt werden sollen. Wie sollte ein SPD-Politiker annehmen, dass er von einem hohen Kirchenmann hinters Licht geführt wird. (Sicher ist alles längst in Hinterzimmern zwischen Kirche und Politik vereinbart und wird für das Wahlvolk nur noch politisch korrekt bemäntelt).



"Alternative Fakten"

Betrachtung der Falschaussagen im Einzelnen:


 

"Gemeinsam mit dem Erzbistum Berlin hoffe ich …"

Täuschung durch den Erzbischof

Richtigstellung der Täuschungsversuche:


Der Erzbischof spricht nicht für die Gemeinschaft.

Die Gremien, auf die er sich beruft, repräsentieren nicht die Mehrheit der Kirchenmitglieder.


"Alternative Fakten"

"(…) hoffe ich, dass wir mit der vorgesehenen Umgestaltung unserer St. Hedwigs-Kathedrale"

"in dessen Vordergrund die Anpassung an die liturgischen Erfordernisse (…) stehen"

Richtigstellung des Täuschungsversuchs:

Der Erzbischof spricht gegenüber dem Politiker von "Erfordernissen", während kirchenintern nur von "Möglichkeiten" die Rede ist, da Gläubige und Theologen wissen, dass es keine "Erfordernisse" für einen Umbau gibt.


"Alternative Fakten"

"(…) hoffe ich, dass wir mit der vorgesehenen Umgestaltung unserer St. Hedwigs-Kathedrale"

"in dessen Vordergrund (…) die Praktikabilität des Kirchenbaus stehen"

Richtigstellung des Täuschungsversuchs:

"Praktikabilität des Kirchenbaus" ist niemals ein Kriterium für Zerstörung eines Baudenkmals. Der Regierende Bürgermeister sollte das Gesetz kennen und sich nicht irreleiten lassen.


"Alternative Fakten"

"(…) hoffe ich, dass wir mit der vorgesehenen Umgestaltung unserer St. Hedwigs-Kathedrale"

"auch einen sichtbaren Beitrag zu einem sich verändernden Berlin leisten können".

Richtigstellung des Täuschungsversuchs:

Die Innengestaltung einer Kirche ist kein "sichtbarer Beitrag" für die Gestalt einer Stadt und sollte nicht abhängig vom Zeitgeist sein, also den "sich verändernden" säkularen Zeitläuften.


Aufforderung zum Gesetzesbruch

"Dabei zähle ich fest auf Ihre freundliche Unterstützung und Hilfe." 

Klarstellung des Täuschungsversuchs:

Der Erzbischof zählt fest darauf, dass der Regierende Bürgermeister aufgrund falscher Angaben des Erzbischofs staatliches Gesetz bricht und noch Unterstützung leistet.



Entschluss von März bis November 2016 verheimlicht

Hannelore Kraft und Heiner Koch haben Heimlichkeiten gemeinsam

Was verbindet Hannelore Kraft (SPD) und den Erzbischof von Berlin, Dr. Heiner Koch? Beide wussten etwas, dass sie aber nicht verraten wollten. Bei Hannelore Kraft wurde ein derartiges Verhalten in der Presse als "kindisch" beurteilt.

Hannelore Kraft will ihr vermeintliches Wissen nicht verraten, wer SPD-Kanzlerkandidat werden wird. Der Erzbischof von Berlin verriet niemandem, wozu er sich entschlossen hatte, den Innenraum der Kathedrale zerstören zu wollen.


Eine Entscheidung des Erzbischofs, die er noch geheim halten wollte

Rückblick auf Aussagen des Erzbischofs vom März 2016:

Auszug (Kopie) aus der Berliner Morgenpost vom Donnerstag, den 10. März 2016 (Berlin live | S. 19):

Soll der Umbau die Osterüberraschung sein?

Es gibt noch Katholiken, die glauben, ihr Wort würde etwas zählen. Zur Aufrechterhaltung dieser Illusion wird nun eine bereits getroffene Entscheidung zurückgehalten. Ist das Rücksichtnahme oder etwas anderes? Bei der Sitzung des Diözesanrates wurde vergleichbar die Abstimmung vor die Beratung von Anträgen zum Thema gelegt.

"Ein Teil dieser Antwort würde die Bevölkerung verunsichern." (Innenminister Th. de Maiziére)

Befand sich der Erzbischof in einer ähnlichen Misere wie de Maiziére, dass er mit vergleichbarer Formulierung diplomatisch verunsichert?

Relativierung des Zugesagten

Für das fachlich u. finanziell unausgegorene Umbauabenteuer reicht nun entgegen seiner Zusagen relativ sichere Finanzierbarkeit.



Zitat aus der Pfingstpredigt des Erzbischofs

"Man müsste sie zum Schweigen bringen, notfalls mit Gewalt, damit endlich wieder Ruhe ist in der Stadt." Diese Worte, die die Pharisäer in Jerusalem über die Jünger Jesu nach dessen Auferstehung gesagt haben könnten, setzte Erzbischof Dr. Koch an den Anfang seiner Pfingstpredigt 2016.

Manche wünschen sich vielleicht auch endlich Ruhe in Berlin, wenn es um Appelle und Bitten für den Erhalt der Kathedrale geht. Doch Christen sollten nicht schweigen, sondern sich die drei wesentlichen Aufforderungen aus der Predigt (Bleiben, Beten, Aufbrechen) zu Herzen nehmen.

Sollten wir nicht der Tradition treu "bleiben", um Einsicht der Verantwortlichen "beten" und mit der erhaltenswerten Kathedrale in behutsam weiterentwickelter Form "aufbrechen" in eine vom Heiligen Geist erfüllte Zukunft?


Relative Sicherheit vor dem Trauma genügt ?

Nachricht im "Tag des Herrn" vom 20.03.2016:

"relativ sicher" oder "verlässlich" ?

Die Katholische Nachrichten-Agentur (kna) berichtet über das, was Erzbischof Dr. Koch beim Treffen mit dem Regierenden Bürgermeister von Berlin, M. Müller, am 9. März 2016 bekanntgab

Nachdem das Erzbistum 2003 Bettelbriefe angesichts der drohenden Insolvenz an die Kirchenmitglieder schickte, genügt es heute nach Aussage des Erzbischofs, wenn Kostenfragen. "relativ sicher" beantwortet werden können.

Dann wären die Katholiken wohl "relativ sicher" vor einer erneuten "traumatischen" Lage.

Der Erzbischof muss übrigens nicht "wie Pater Brown mit einem Kirchenmodell durch die Lande ziehen", denn die bestehende intakte Kathedrale kann jeder besuchen, die mit geringem Aufwand saniert werden kann (ca. 4 Mio. Euro genügen).

Es sei denn, Dr. Koch will für einen unnötigen und riskanten Umbau unbedingt 43 Millionen Euro ausgeben, die das Erzbistum nicht hat. Wem will die Kirche der Barmherzigkeit damit imponieren?



Zur geheimen Entscheidung des Erzbischofs passender Kommentar

Zur Sanierung von Sankt-Hedwig

Limburg lässt grüßen

Architekturkritiker Nikolaus Bernau

kommentierte die Pläne des Erzbistums zum Totalumbau für mind. 43 Mio. Euro.