Denkmalzerstörung dient politischen Zwecken

Größere Präsenz ist das Ziel des geplanten Totalumbaus der Kathedrale. Die ursprünglich vorgeschobenen liturgischen Gründe gibt es nicht.

Wissenschaftler kritisieren Erzbischof Kochs Aussagen


Erzbischof Kochs politisch motivierten Äußerungen im Spiegel der Presse

Kathedrale als Objekt der Präsenz in der Hauptstadt

Berliner Zeitung_11.12.2016

Bischof Koch: Kirche braucht größere Präsenz in Berlin

Berlins katholische Kirche sucht eine neue Rolle in der deutschen Hauptstadt, die St. Hedwigs-Kathedrale soll dabei helfen. Das Interesse an der Neugestaltung der Kirche gehe weit über die Grenzen der Stadt hinaus - bis hin zur Deutschen Bischofskonferenz, sagte Berlins Erzbischof Heiner Koch. „Wir suchen mit der St. Hedwigs-Kathedrale eine stärkere Präsenz in der Stadt, sagte Koch der Deutschen Presse-Agentur. „Ich erlebe, wie ich als Berliner Bischof auch Ansprechpartner bin - etwa für Bundespolitiker, Diplomaten, Wirtschaftsvertreter.”

„Genial” nennt der Bischof auch die Lage der Kathedrale am Bebelplatz Unter den Linden neben der Staatsoper und der Humboldt-Universität. Angesichts dieses Standortvorteils will Koch mit neuen Angebote auch Kirchenferne locken. Die Kathedrale müsse ein „lebendiger Ort der Seelsorge und der Verkündigung” sein.

„Das Bistum ist in einem Veränderungsprozess kolossaler Art”, sagte Koch. Immerhin steht die Hauptstadt unter den deutschen Metropolen mit 325 000 Katholiken an dritter Stelle nach Köln und München. „Wir haben viele zugezogene Katholiken, eine große Gruppe von mehr als 20 Prozent ist nicht muttersprachlich deutsch”, sagte Koch.

„Mir ist es wichtig, dass die Kathedrale deswegen zum Mittelpunkt wird. Das ist mein ganz großes Ziel”, betonte der Erzbischof, der seit gut einem Jahr im Amt ist. „Wir müssen auch dem Anspruch gerecht werden, dass die St. Hedwigs-Kathedrale die zentrale katholische Kirche in der Bundeshauptstadt ist.”

Wolfgang Thierse, Hauptstadt-Katholik und SPD-Politiker aus dem Osten der Stadt, befürwortet den Umbau. „Ich unterstütze die Entscheidung - vor allem weil sie demokratisch zustande gekommen ist”. Eine Jury und die Kirchengremien hätten mit großer Mehrheit dafür gestimmt.

Vor allem unter Katholiken aus dem Osten der Stadt hatte sich Widerstand geregt. Sie sehen den Umbau der zu DDR-Zeiten errichteten Kirche des Architekten Hans Schwippert als Missachtung jener Menschen, die während des SED-Regimes an ihrem Glauben festhielten. Nicht so Thierse: „Ich gehe seit über 50 Jahren in diese Kirche und die breite Öffnung vor dem Altar hat mich schon immer gestört.”

Gleichzeitig sprach sich der frühere Bundestagspräsident für einen Umzug der Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken von Bonn nach Berlin aus. „Es geht nicht mehr, dass alles fern von Berlin stattfindet.” Die Kirche müsse mit ihren zentralen Institutionen dort sein, wo ihre Zukunft sichtbar wird. „Nicht mehr die Kirche eines Milieus, sondern eine missionarisch, selbstbewusste Kirche in einer religiös und weltanschaulich pluralen Stadt wie Berlin - im richtigen Leben”, sagte Thierse. Koch wollte sich zum Umzugsthema nicht äußern. (dpa/bb)

Quelle: http://www.berliner-zeitung.de/25258618 ©2016

B.Z._11.12.2016

Erzbischof möchte die St.-Hedwigs-Kathedrale „zum Mittelpunkt“ machen

Der Berliner Erzbischof Heiner Koch will die St.-Hedwigs-Kathedrale für eine neue Selbstdarstellung der katholischen Kirche in der Hauptstadt nutzen.

Nach der Renovierung solle die Kirche am Bebelplatz auch Angebote für Kirchenferne und Passanten bieten, sagte Koch der DPA. Das Interesse an der Neugestaltung der Kirche gehe weit über die Grenzen der Stadt hinaus – bis hin zur Deutschen Bischofskonferenz, sagte Berlins Erzbischof Heiner Koch.

„Wir suchen mit der St. Hedwigs-Kathedrale eine stärkere Präsenz in der Stadt”, sagte Koch. Als Berliner Bischof sei er auch zunehmend Ansprechpartner für Bundespolitiker, Diplomaten und Wirtschaftsvertreter.

Das Bistum sei in einem großen Veränderungsprozess. Mit 325.000 Katholiken steht die Hauptstadt unter den deutschen Metropolen an dritter Stelle nach Köln und München. „Mir ist es wichtig, dass die Kathedrale deswegen zum Mittelpunkt wird. Das ist mein ganz großes Ziel”, betonte der Erzbischof, der seit gut einem Jahr im Amt ist.

http://www.bz-berlin.de/berlin/erzbischof-moechte-st-hedwigs-kathedrale-zum-mittelpunkt-machen

http://www.bz-berlin.de/berlin/erzbischof-moechte-st-hedwigs-kathedrale-zum-mittelpunkt-machen _ Quelle

Berliner Morgenpost_11.12.2016

Bischof Koch: Kirche braucht größere Präsenz in Berlin

Sie sind in der Diaspora doch Berlins Katholiken arbeiten an einem neuen Selbstbewusstsein in der deutschen Hauptstadt. Dazu gehört der Umbau der St. Hedwigs-Kathedrale im Zentrum der Stadt.

"Mir ist es wichtig, dass die Kathedrale deswegen zum Mittelpunkt wird. Das ist mein ganz großes Ziel", betonte der Erzbischof, der seit gut einem Jahr im Amt ist. "Wir müssen auch dem Anspruch gerecht werden, dass die St. Hedwigs-Kathedrale die zentrale katholische Kirche in der Bundeshauptstadt ist."

So hält Koch an seiner Ankündigung fest, die Kathedrale nach den ursprünglichen Plänen umzubauen und unter anderem den Zugang zur Krypta im Zentrum der Kirche zu schließen. Die Entscheidung sei nach einem langen innerkirchlichen Diskussionsprozess gefallen. "Ich habe eine Entscheidung getroffen, als ich mir sicher sein konnte, alle Standpunkte wahrgenommen und verstanden zu haben", sagte er.

Wolfgang Thierse, Hauptstadt-Katholik und SPD-Politiker aus dem Osten der Stadt, befürwortet den Umbau. "Ich unterstütze die Entscheidung - vor allem weil sie demokratisch zustande gekommen ist". Eine Jury und die Kirchengremien hätten mit großer Mehrheit dafür gestimmt.

Vor allem unter Katholiken aus dem Osten der Stadt hatte sich Widerstand geregt. Sie sehen den Umbau der zu DDR-Zeiten errichteten Kirche des Architekten Hans Schwippert als Missachtung jener Menschen, die während des SED-Regimes an ihrem Glauben festhielten. Nicht so Thierse: "Ich gehe seit über 50 Jahren in diese Kirche und die breite Öffnung vor dem Altar hat mich schon immer gestört."

Gleichzeitig sprach sich der frühere Bundestagspräsident für einen Umzug der Bischofskonferenz und des Zentralkomitees der deutschen Katholiken von Bonn nach Berlin aus. "Es geht nicht mehr, dass alles fern von Berlin stattfindet." Die Kirche müsse mit ihren zentralen Institutionen dort sein, wo ihre Zukunft sichtbar wird. "Nicht mehr die Kirche eines Milieus, sondern eine missionarisch, selbstbewusste Kirche in einer religiös und weltanschaulich pluralen Stadt wie Berlin - im richtigen Leben", sagte Thierse. Koch wollte sich zum Umzugsthema nicht äußern.

(dpa) 

http://www.morgenpost.de/berlin/article208945813/Bischof-Koch-Kirche-braucht-groessere-Praesenz-in-Berlin.html  – Quelle