Aus gegebenen Anlass beriet die Initiative zur respektvollen Sanierung der Kathedrale über das weitere Vorgehen. Zwei Tage zuvor hatte der Pastoralrat des Erzbistums Berlin getagt, jedoch kein Ergebnis bekannt gegeben. Alle sachlichen Argumente. die für den Erhalt des bedeutenden Innenraums sprechen, wurden den Verantwortlichen des Erzbistums von Fachleuten für Liturgie, Denkmalpflege und Architektur umfassend vorgetragen. Eine verantwortungsvolle Prüfung ohne Zeitdruck kann erwartet werden. Es liegen keine liturgische Gründe vor, die eine Aufhebung des Denkmalschutzes rechtfertigen.
Alle Anzeichen deuten jedoch darauf hin, dass der Erzbischof von den Gremien zur Teilzerstörung des Denkmals aufgefordert werden wird. Wenn die Kirchenleitung sich gegen die kostengünstige Weiterentwicklung des wertvollen Bestands entscheiden sollte, richten sich die Informationen an die Zivilgesellschaft. Das Erzbistum hatte bereits den Antrag auf staatliche Zuschüsse in zweistelliger Millionenhöhe gestellt. Politik und Öffentlichkeit sind im Sinne des Grundgesetzes aufzufordern, staatliche Förderung zu verhindern, die der Teilzerstörung des Denkmals dient und nicht im allgemeinen öffentlichen Interesse liegt.
Nur aus einer säkularen Tageszeitung erfuhren Katholiken vom Termin: „Wie es aus dem Bistum heißt, wird am 21. Mai der Pastoralrat, in dem unterschiedliche Gremien vertreten sind, abschließend beraten …“ ("Die Welt" 30.04.2016)
Welche Argumente wurden ausgetauscht?
Fanden Umbauverfechter liturgische Gründe?
Wie soll der Denkmalschutz aufgehoben werden?
Welcher Spendenanteil ginge an Pastorales, wenn man 43 Mio. Euro für Umbau ausgäbe ?
Wer gehört eigentlich dem wichtigsten Beratungsgremium des Erzbischofs an ?
– Die offizielle Internetpräsenz des Erzbistums Berlin gibt dazu keine klare Auskunft.
Stellt Kulturstaatsministerin Prof. Dr. Monika Grütters derart bedeutende Kulturgüter auch im eigenen Land unter Schutz? Schätze, die direkt vor Augen liegen, sollten nicht übersehen werden. Wird die Katholische Kirche ihrem Werte prägenden Selbstverständnis gerecht?