Deutsche Bischofskonferenz 2019 zum Missbrauch

Beenden verantwortliche Bischöfe endlich Missbrauch in der Kirche? Nein.


Nach 20-jähriger Vertuschung systembedingter Straftaten durch die verantwortlichen Bischöfe ist die Glaubwürdigkeit ihre Worte am Ende:

Bischöfe veranlassen keine konkreten Änderungen in Sodom und Gomorra

Gottes Volk wird Sodom und Gomorra verlassen.

Die von Jesus eingesetzte Kirche ist nicht das Eigentum der Bischöfe, über das sie selbstgefällig und nach Belieben verfügen können, sondern sie haben sich verpflichtet, der Kirche zu dienen.

Verbote, Vermögen und Machtstrukturen sind nicht Sinn und Auftrag der Kirche, also überflüssig.


Was tun Bischöfe gegen den Missbrauch in der Kirche?

Leitfäden erarbeiten, Standards erstellen, Workshops einrichten, … u.s.w.

Ergebnis nach 4 Tagen Konferenz:

Bei der Aufarbeitung der Missbrauchsfälle kommt die katholische Kirche nicht schnell genug und nicht konsequent genug voran. Sie wird ihrer Verantwortung nicht gerecht, meint Michael Maurer im Kommentar der Stuttgarter Zeitung.



Missbrauch in der kath. Kirche – Viel Schuld, wenig Sühne

In einem Beitrag der Sendung Frontal21 berichtet das ZDF am 12. 03.2019 über das jahrzehntelange kirchliche Vertuschen von sexuellem Missbrauch.

Das Manuskript des Beitrags "Viel Schuld. wenig Sühne steht auf zdf.de zum Download bereit: 

Das Manuskript zum Beitrag

Strafrechtler stellten Strafanzeige bei 27 Staatsanwaltschaften

Prof. Reinhard Merkel, Strafrechtler, Universität Hamburg:

"Es ist eigentlich schwer vorstellbar ist, dass es irgendeine Institution in dieser Gesellschaft gibt, vor der die Staatsanwaltschaften mit einer ähnlichen Zurückhaltung - um nicht zu sage - Befangenheit reagiert hätten. Man stelle sich einen großen Konzern vor, in dem ein solcher Missbrauchsskandal bekannt geworden wäre. Hätten die Unterlagen mit Schwärzungen herausgegeben, dann wäre die Staatsanwaltschaft auf der Stelle in einem solchen Betrieb und würde diese Unterlagen beschlagnahmen." 

Viele Staatsanwälte, so vermutet Prof. Merkel, sähen in der Kirche eine moralische Institution, die diese Fragen selber regeln könne. 

"Aber - um das deutlich zu sagen - das geht nicht. Das betrifft staatliche Pflichten, da sind schwer kriminelle Handlungen geschehen, die zu einem erheblichen Teil auch noch nicht verjährt sein mögen, da hat die Staatsanwaltschaft von Amts wegen zu ermitteln."  



Analyse der Missbrauchsursachen im Referat von Prof. Dr. Julia Knop

"Die MHG-Studie (Studie zum sexuellen Missbrauch Minderjähriger durch Katholische Priester …_Anm.) hat grauenhafte und widerwärtige Untaten von Klerikern in einem Ausmaß ans Licht gebracht, dass die katholische Kirche in einem Deutschland jeglichen Kredit verloren hat."

 

Text des Referats von Julia Knop

Die Deutschen Bischofskonferenz hat den Text in einer Pressemitteilung veröffentlicht.

MHG-Studie (sexueller Missbrauch)

MHG

Mannheim Heidelberg Gießen _24.09.2018

Forschungsprojekt

Sexueller Missbrauch an Minderjährigen durch katholische Priester, Diakone und männliche Ordensangehörige im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz

(Projektbericht _356 Seiten)

"…was mit der DNA der Kirche zu tun hat, was tief in ihren ekklesialen Code eingeschrieben ist,

• ist die religiöse Aufladung von Macht,

• die Immunisierung kirchlicher Deutungshoheit,

• die Sakralisierung des Weiheamtes,

• die Auratisierung des Amtsträgers,

• die Stilisierung von Gehorsam und Hingabe,

• die geistliche Überhöhung der priesterlichen Lebensform,

• die Dämonisierung von Sexualität,

• die Tabuisierung von Homosexualität,

• die Paradoxie asexueller Männlichkeit."

 

"Macht – Zölibat – Sexualmoral: Das sind Themen, die Sie (die im Referat angesprochenen Bischöfe_Anm.) in mehrfacher Hinsicht betreffen:

• als Kleriker, die mit einer enormen Machtfülle ausgestattet wurden,

• als zölibatspflichtige Männer der Kirche,

• als Vertreter der kirchlichen Glaubens- und Sittenlehre."

 

"Macht – Zölibat – Sexualmoral: Keines der drei Themen, mit denen Sie sich heute beschäftigen, ist neu. Aber neu ist, dass ihr destruktiver Zusammenhang nicht mehr zu leugnen ist. Dass sie nicht mehr als Lieblingsthemen der katholischen Linken abgetan werden können. Dass sie nicht mehr tabuisiert werden können. Neu ist die Erkenntnis, dass diese Themen im Verbund besprochen werden müssen. Dass eine ernsthafte kirchliche Selbstkorrektur nötig ist."



Hirtenbriefe zeigen, wie wenig Bischöfe gegen Missbrauch tun.

In den aktuellen Fastenhirtenbriefen stellen sich wenige den drängenden Fragen, die meisten erwähnen das Thema nicht einmal, wie z.B. der Familienbischof der Deutschen Bischofskonferenz, Erzbischof Koch.

#MachtLichtAn

Unter dem Motto #MachtLichtAn fordert die kfd (kath. Frauengemeinschaft Deutschlands) die deutschen Bischöfe auf, Licht in das Dunkel der Missbrauchsfälle zu bringen.