Der vom Dompropst Przytarski, dem Umbaubeauftragten des Erzbistums Berlin, und von Dr. Lehmann ("Wir brauchen keine DDR-Katholiken-Gedenkkirche") und anderen gegründete und geleitete Verein zur Finanzbeschaffung für den Totalumbau der Hedwigskathedrale, "hedwig21-Berlin e.V.", repräsentierte das Erzbistum Berlin auf dem offiziellen Messegelände des Katholikentags 2018.
Die Bezeichnung für einen Allgöttertempel dient als Slogan, um die Verwandlung der Kathedrale in eine säkular anmutende Mehrzweckhalle mit Stuhlkreis zu propagieren-
Ein heidnisches Heiligtum, das allen Göttern geweiht ist, soll für das Erzbistums Berlin stehen?
Die "Informationen" der Gründer und Vertreter des Vereins hedwig21, des Vorstandsvorsitzenden Dr. Christoph Lehmann und des Vorstandsmitglieds Prof. Dr. Claudia Nothelle waren diffus, ohne Fachwissen und präsentierten den Planungsstand von 2014 aus den Illustrierten. Über die konkrete Form dessen, was in etwa einem viertel Jahr entstehen soll, konnte keine valide Information gegeben und keine Zeichnung gezeigt werden.
Warum repräsentiert ein Verein das Erzbistum Berlin und informiert über den Umbau, der keine Informationen hat oder geben will?
Interessierten Katholikentagsbesuchern wird von Dr. Lehmann und Prof. Nothelle mitgeteilt, dass der Antrag auf denkmalrechtliche Genehmigung nicht das wiedergibt, was das Erzbistum Berlin mit der Kathedrale plant. Für die Behörden musste aber alles so dargestellt und begründet werden, wie es dem Siegerentwurf von 2014, der ja die einzige Grundlage zur (vermeintlichen) Legitimation des denkmalzerstörenden Totalumbaus bilden kann, Der Dompropst bescheinigte also im Auftrag des Erzbischofs den Pantheon-Panthasien Zogmayers "theologisch-liturgisches" Erfordernis, nur um die Genehmigung zur Denkmalzerstörung zu erlangen. Die Theologie des Erzbischofs scheint sehr flexibel zu sein und kann sich problemlos gegensätzlichen Positionen anpassen. Für die Behörde muss das Kreuz aus "theologisch-liturgischen Gründen" weg (vergl. Ergebnisse der Akteneinsicht, die wir veröffentlichen werden). Erfindet der Erzbischof einen neuen theologisch-liturgischen Grund, wenn die Kreuzentfernung auf zu großen Widerstand stößt? Manche halten Theologie für eine Wissenschaft und eben nicht für das Fabulieren von Märchenerzählern.
Wenn in verwaltungsrechtlichen Verfahren, wie bei der Beantragung einer denkmalrechtlichen Genehmigung, die kirchlichen Erfordernisse den Zufälligkeiten bauplanerischer Einfälle angepasst wurden, wird betrügerische Absicht deutlich. Die staatlichen Behörden verzichteten im Vertrauen auf die Wahrhaftigkeit der Vertreter von Religionsgemeinschaften auf eine sachliche Prüfung der Angaben der Kirchenleitung.
Im Zusammenhang mit der Bearbeitung der Widersprüche gegen den denkmalrechtlichen Bescheid, sind die Angaben der Kirche im Antrag grundsätzlich zu überprüfen, unabhängige Gutachten wären angebracht, zumal eine gerichtliche Klärung unausweichlich erscheint.
Das formale Spiel der Planer und der Verantwortlichen des Erzbistums Berlin mit dem bedeutenden christlichen Symbol brachte zu Tage, dass für das planerische Konzept, keine seriöse theologisch-liturgische Basis besteht.