Karneval im "Kreuzberger Himmel" mit Erzbischof Koch

Einen wunderbaren und passenden Namen trägt die Gaststätte, die ein gemeinnütziger Verein der Pfarrgemeinde St.-Bonifatius in Berlin-Kreuzberg "Der Kreuzberger Himmel e. V ." im Jahre 2012 eingerichtete. Am 1. Februar 2016 unterhielt Erzbischof Dr. Heiner Koch die Gäste mit Geschichten zum rheinischen Karneval. Eine stimmungsvolle Nachhilfe für Berliner, die die fünfte Jahreszeit kaum kennen. Doch mit Herzlichkeit übertrug der Erzbischof die Freude schnell auf die Gäste. Als erfahrender Karnevalist, Büttenredner und Bischof der Kölner Prinzengarde brachte er alle zum Lachen.

Begrüßung durch Kaplan Ciglia

Vor Aufregung über den hohen Besuch im Kreuzberger Kiez begrüßte der Kaplan der Pfarrei St. Bonifatius, Andreas Ciglia,  den Erzbischof mit einem "Freudschen Versprecher": "Wie begrüßen den Erzbischof Heiner Maria Koch." Dabei gibt es in Berlin gar keinen Erzbischof mehr, der "Maria" als zweiten Vornamen hat. Die Gäste freuten sich umso mehr, einen neuen Erzbischof zu haben, auch wenn er nur einen Vornamen besitzt. Nicht auf den Namen, auf das Herz kommt es an.

In der karnevalistischen Diaspora

Erzbischof Koch berichtete: In Dresden war es mit dem Karneval "zappenduster". "Ich dachte mich trifft der Schlag." Bei einem Besuch der Kölner Prinzengarde in Dresden erlebte er dazu den Höhepunkt der Ernüchterung. Als der Prinz über die Dresdner Augustusbrücke zog, wunderte sich eine Passantin: "Das verstehe ich nicht. August war doch König." Wie wird es nun in Berlin sein?

Am einfachsten sind blöde Witze

Der Erzbischof warnte die Zuhörer gleich vor: Am einfachsten tue er sich mit den blöden Witzen.

Diese seien zwar bescheiden, aber "meinem Niveau entsprechend". "Ich versteh auch, wenn einer nicht lacht." Clever tiefgestapelt, Herr Erzbischof, mit den Kalauern brachte er alle Gäste dazu, herzhaft zu lachen und schenkte Freude.

(Übrigens lehrt der Karneval , dass alles seine Grenze hat. Was wäre er ohne Aschermittwoch.)

Erzbischofs närrische Ehrentitel: 

Im Karneval ist nicht nur alles Jux und Tollerei.

Auch beim Spaß gibt es eine klare Ordnung. (Weil das Rheinland preußische Provinz war?)
Da es schon einen "Regimentspfarrer" gab, wurde Heiner Koch zum "Regimentsbischof" ernannt. Ehrengeneralmajor, Träger der goldenen Pritsche und (worauf er besonders stolz ist) Ehrenmitglied des koreanischen 1. Seouler Karnevalsvereins  sind weiteren Ehrenposten unseres Erzbischofs. 

Tränen & Freude, Weinen & Lachen

Es zeigt sich auch eine christliche Botschaft in der ausgelassenen Fröhlichkeit des Karnevals.

Lachen und Weinen gehören, wie Freude und Tränen zusammen. Das ist Ausdruck von Lebens-tiefe. Man lernt, alles relativ zu sehen. Im Weiter-schenken wächst die Freunde am meisten. Auch in einem Kinderhospiz hat der Erzbischof die Gemeinschaft in der Freude erleben können.

Ein paar Beispiele gefällig?

Geht ein Luftballon zum Psychiater: Herr Doktor, ich habe Platzangst.

Ein Hase bedroht den Schneemann: Gib mir die Möhre – oder ich fön' Dich !

Als die Schwiegermutter zu Besuch kommt, antwortet sie auf die Frage, wie lange sie denn bleiben möchte: "Solange Ihr wollt." Darauf sagt der Schwiegersohn großzügig: "Nein, eine Tasse Kaffee kannst Du aber noch trinken."


Eine wichtige Frage bleibt noch zu klären

All die Problemen, die der Luftballon, der Schneemann und die Schwiegermutter hatten, sind inzwischen, wenn schon nicht behoben, so doch zumindest angesprochen worden.

Aber es wurde noch nicht auf das eingegangen, was sich vor langer Zeit im Wilden Westen ereignete und das bei dem, der es erlebte, so Einschneidendes bewirkte. 

Die Auflösung per Video

Der Erzbischof klärt auf

Zum Glück gibt es ein Filmdokument, dass bei der Aufklärung des Sachverhalts helfen kann. Der Erzbischof selbst konnte dazu im "Kreuzberger Himmel" sachdienliche Hinweise geben.

Es geht um das, was der Cowboy bemerkte, als er den Friseursaloon verließ …

(Für alle, bei denen das Video nicht läuft, aber nur für diese, findet sich hier die Auflösung:    … Pony weg.


Siehe dazu auch den Artikel im Tagesspiegel vom 2. Februar 2016:  Der Scherzbischof (von Th. Lackmann)